03.09. bis 10.10.2010 - „Im Westen liegt der Osten“
Wie sollen und wie können wir einem Künstler begegnen, der zwei so verschiedene Kulturen wie die chinesische und die deutsche in sich vereint und daraus sein Repertoire schöpft? Indem wir uns das jeweils Fremde als das Eigentliche, als das Charakteristische herausstellen und damit eine Distanz schaffen, die uns das genaue Hinsehen, das die eigene Position reflektierende erspart?
So leicht macht es uns Qi Yang nicht, weder in seiner Malerei oder Tuschzeichnung, noch in seinen Installationen, Objekten und Filmen. Vielmehr ist es der ständige, sich bildhaft artikulierende Perspektivenwechsel, der die Arbeiten des chinesisch-deutschen Künstlers prägt. „Für die zeitgenössische Malerei sind solche Prozesse besonders wichtig – von außerhalb Perspektiven aufzuzeigen und sich mit der Umwelt zu beschäftigen. Wenn ich nach China fahre, um dort zu arbeiten, denke ich oft an die Unterschiede in den Kulturen und Lebensweisen zwischen Europäern und Chinesen nach. Diese Unterschiede lassen sich fruchtbar und kreativ nutzen. Die Freiheit zu haben, zwischen diesen beiden Kulturen zu wechseln, ist eine sehr wichtige Quelle für meine Projekte und arbeiten“, so Qi Yang in einem Interview mit Beate Reifenscheid 2009 in Koblenz.
Vor dem Hintergrund der Gleichzeitigkeit dieser beiden Welten lassen sich die Arbeiten Qi Yangs als das lesen, was sie sind – präzise, zum Teil durchaus ironische Notationen eines rastlosen Pendlers und Kommentators.
Kurz - Biographie
1952 | geboren in Wuhu, V.R. China |
1978-82 | Studium Kunst/Angelistik, Bachelor of Arts, Normal University Anhui, China |
1986-87 | Dozent an der Kunstakademie der Shanghai Universität Austausch mit der Hochschule der Künste, Berlin |
1996 | Doktor der Philosophie am Kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg |
1999 | Professor für Freie Malerei, Kunstakademie der Universität Anhui, China |
seit 1998 | lebt Qi Yang mit seiner Familie in Düsseldorf (Atelier in der Reuschenberger Mühle, Leverkusen) |
Einzelausstellungen
seit 1990 in verschiedenen Kunstvereinen und Museen weltweit, u.a.
1993 | Galerie Lommel, Leverkusen |
1995 | Theodor-Zink-Museum, Kaiserslautern |
2000 | Nanjing Museum, „Der Wind ist namenlos“, Nanjing, V.R.China |
2003 | Kunstverein Oberhausen, Kunstverein Krefeld |
2005 | „Beyond the Heaven“, National Art Museum of China, Peking |
2006 | „Beyond the Heaven“, Von der Heydt Museum, Wuppertal; Nord-West-Museum, Xi ´an; Ludwig Forum, Koblenz |
2010 | „Prozession“, Kunstverein Oberhausen |